Meditation

Ausgepowert? Zeit zum Innehalten. Mein Pausenplan für Dich

Susanne

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Die Tür knallte hinter mir ins Schloss. Und vorsichtig hatte ich auch nicht gewollt. Ich musste raus. Ich hielt es nicht mehr aus. Alles zu viel und zu wenig. Oder so. 45 Minuten und 3 Kilometer Park-Spaziergang später war ich wieder ruhig. Bekam ich wieder Luft. Konnte ich wieder geradeaus denken. Hatte ich vielleicht sogar einen Vorschlag. Wie es besser laufen könnte. Wie ich es besser machen könnte.

Zurück zu Hause erwartete mich ein Kind in Tränen. Seine Mama war gegangen. Ohne ein Wort. Ohne eine Erklärung. Ohne Ankündigung, wann sie zurück kommen würde. Und ob. Wäre es aus meiner Sicht Papa-Aufgabe meines Liebsten gewesen, dem Kind zu erklären? Dass es um einen Streit unter den Großen ging. Dass den Kleinen immer noch alle genauso lieb haben? Sicher, fand ich damals. Aber vielleicht hat er das sogar versucht. Dass ich ihm das nächste Mal einen Brief male, hab ich dem Kind versprochen. Lesen konnte er ja noch nicht. Wenn ich in den Park gehe, dass ich ihm die Runde aufmale und dass die Runde auf jeden Fall wieder zu Hause endet. Damit er weiß, ich komme wieder nach Hause. Ich habe ihm nie einen solchen Brief gemalt. Es war nicht mehr nötig.

Fragt mich nicht, worum es bei dem Streit mit meinem Liebsten gegangen ist. Oder fragt mich doch. Dann kann ich sagen, ich weiß es nicht mehr. Das Thema habe ich mir nicht gemerkt. Nur alles drum herum. Dass es zu jeder inneren Welt im Chaos immer auch eine äußere gibt. Nicht, dass wir nie wieder gestritten hätten. Oder dass ich nie wieder vor die Tür gegangen wäre, um besser zurecht zu kommen. Aber Gehen ohne ein Wort habe ich nicht mehr als selbstverständliche Möglichkeit betrachtet.

Heute weiß ich: Ich hätte einfach nur besser auf mich aufpassen müssen. „Self care“, wie es im Englischen heißt. Rechtzeitig Pausen machen. Nicht erst, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt. Klar, es gehört noch mehr dazu. Soweit es um Konflikte in Familie/ Beziehung/ Wohn- oder Bedarfsgemeinschaft geht: Ein Umfeld, in dem man sich grundsätzlich sicher fühlt. (Falls das für Dich nicht der Fall ist, brauchst Du vielleicht Hilfe von außen.) Und dann: Sich selbst nicht so wichtig nehmen. Sich selbst nicht mit seinen aktuellen Gedanken und dem aktuellen Gefühlschaos verwechseln. Dem anderen zuhören. Den gefühlten Angriff zurück fahren. Und stattdessen die Botschaft suchen, die da doch auf jeden Fall irgendwo mitschwingt. Auch wenn man den Grund nach Jahren nicht mehr weiß: Irgendeinen hat es ja gegeben. Und beide Seiten fühlten sich im Recht.

Das eigentliche Tool fürs Navigieren meiner Belastungsgrenze habe ich erst Jahre später gefunden. Irgendwann hatte ich mal den Rat gehört, Frauen sollten sich zweimal täglich für 11 Minuten zurück ziehen. Warum nun gerade Frauen? Warum gerade 11 Minuten? Aber das waren nicht meine Fragen. Meine Frage war: Wie soll ich das denn hinkriegen. Wann soll ich das denn machen zwischen Familie, Arbeit, zu Hause und Welt retten. Aber letztlich… Mein Mann war dafür, dass ich Pause mache, wenn ich brauche. Er würde sich so lange darum kümmern, dass mich niemand stört. Und wenn er nicht da war – mit kleinen Kindern kann man erstaunlich gut über ihren Mittagsschlaf verhandeln. Genau: den, den sie nicht machen wollen. Du darfst Dir für eine halbe Stunde eine ruhige Beschäftigung suchen. Und ich ruhe mich aus. Und wenn das nicht klappt, müssen wir halt Mittagsschlaf zusammen machen. Wenn alles nichts hilft: Bleibt noch morgens vor dem Aufstehen oder abends hin zum Einschlafen. Und alles wird einfacher, wenn die Kinder größer werden.

Was das Tool nun ist? Geführte Pausen. Nenn es Meditation oder Entspannungsreise oder wie Du magst. Ich mag „geführtes Ausruhen“. Wichtig ist, dass Du es Dir nur gemütlich machen musst. Und auf Play drücken. Und dann lässt Du Dich einfach mitnehmen. Für mich funktioniert das wunderbar. Morgens, wenn ich nicht gut geschlafen hab. Tagsüber, wenn alles Mögliche los ist und ich mich neu sammeln will. Oder ich einfach müde bin. Abends, wenn es mit dem Einschlafen nicht so klappt. Hier ein Beispiel:

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